Was das Thema Frauen angeht, so darf man
mit Sicherheit annehmen, dass Goya selber wohl auch kein
Kostverächter war. Vor allem sein leidenschaftliches Verhältnis
zur Herzogin von Alba ist hinreichend bekannt.
Dennoch nimmt er in seinen Caprichos immer
wieder die käufliche Liebe, die Huren ins Visier seiner Kritik.
Vor allem aber die Freier kommen in jenen Darstellungen
besonders schlecht weg, werden sogar als gerupfte Vögel
verspottet.
Denn sie bilden sich ein, in einer Liaison
mit einer Dirne die Leidenschaft einer ehrlich liebenden Frau zu
finden – bilden sich ein, um ihrer selbst wegen bewundert und
geachtet zu werden, obgleich es in Wahrheit nur die dick
gefüllte Geldbörse ist, was den Geck für die Liebesdienerin
attraktiv macht.
Hierzu passt dann auch der folgende hierzu
verfasste Kommentar: „Um
zu erkennen, was sie ist, genügt kein Augenglas. Man braucht
dazu Urteilskraft“.
Auch so erkennt er sie nicht
Bleistift, Farbstift, Aquarell
Wvz. 4789
Format: 500 x 350 mm
Februar 2012 |
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