Capricho No. 15
Das Thema der „käuflichen“ Liebe zieht sich, wie ein roter Faden, durch die folgenden Thematiken, der Reihe der Caprichos, des großen Spaniers.

Hier, im Capricho Nummer 15, taucht dieses Thema der Dirne und deren Abhängigkeit von der Kupplerin (Celestina) erstmalig auf.

Was an „schönen Ratschlägen“ die Kupplerin - in Sachen Liebesdienste -  ihrer Novizin hier mit auf den Weg geben wird, bleibt unseren eigenen, nun nachfolgenden schlüpfrigen Gedanken vorbehalten: Vielleicht geht es um Arten der unterschiedlichen Vorlieben, in Fragen von Liebespraktiken, vielleicht aber auch um eine Umschreibung der recht divergierenden Beschaffenheit der männlichen Statur.

Egal um was es in diesem Gespräch nun wirklich geht – eins ist klar: Die Alte, nun mehr hässlich und gänzlich mehr als verbraucht, hat sich ihre Weisheiten zu diesem heiklen Thema ganz sicher nicht aus Büchern angelesen.

Sie hat eben all dies selber, in jüngeren Jahren, als junge Frau, auch selber durchlebt, praktiziert und ihre Erfahrungen, mit dem männlichen Geschlecht, gedanklich abgespeichert, um diese nun an ihre Nach/folgerinnen/kommen weiter zu geben.

Der Kommentar zu dieser Thematik, hinterlegt in der Biblioteca National, weiß es ganz genau: „Die Mütter sind häufig die Kupplerinnen ihrer eigenen Töchter“.
 


Ob groß, ob klein, alles werden Kunden sein

Bleistift, Farbstift, Aquarell, Tusche
Wvz. 4818
Format: 500 x 350 mm

September 2012
 
* Bellos consejos - Schöne Ratschläge

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